Montag, 21. Mai 2018

Sardinia once again



Es geht noch besser, was schon mal gut war...

Unser allgemeines Gamsn-Biker-Grundgesetz verbietet eigentlich Wiederholungen, denn dafür ist das Bikerleben eigentlich viel zu kurz, besonders in unserem Alter, aber es gilt auch die Grundregel: "Sag niemals nie(mehr)"
In den letzten Jahren ist die Truppe auch stets gewachsen und so war der Wunsch die 15er Sardinienreise für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen durchaus nachvollziehbar und hat die Altgamsen bewogen diese herrlich rauhe Insel  nochmal mit dem Bike zu "erfahren"
Herausgekommen ist weit mehr als eine simple Wiederholung, sondern eine Reise mit sovielen Unbekannten und Überraschungen, sodaß Vergleiche mit 2015 eigentlich schwerfallen.

Teil 1: Da waren wir doch schon mal....

Diesmal doppelt so truppenstark, mit fifty-fifty Altogliastrikern und Neosarden gings, wie gehabt, mit der Fähre via Livorno-Olbia-Nuoro über die Supramonti bis ins Bergdörfchen Arzana. Kaum angekommen und mit Guide Michele Pinna die kommende Woche besprochen, gings auch schon ab in rasantem Sprint zum Aussichtsberg ober dem Ort und postwendend am Wildschweintrail schon mal heftig zur Sache, damit die Neos auch gleich wissen wer hier den Trail gräbt. Der erste technische Defekt war somit vorgegeben und auch eingetreten: Schaltwerk in den Speichen verkeilt: Abendgymnastik für die mobile Bastelwerkstatt!!

Der perfekte Beginn einer solchen Reise:
Abends in Livorno einschiffen...

...und am nächsten Morgen in Sardinien erwachen

Treffpunkt mit Tradition: Bar Stazione

Die Truppe am ersten Berg: die Mädels..

..die Buben...


... die Lausbuben...

...und der noch gar nicht alte Knabe

Noch etwas skeptisch...

..der Wildsau auf der Spur

First Stop: Arzana Village
Am nächsten Morgen galt es erstmal ein rundes Jubiläum zu feiern und einige langersehnte Geschenke zu verteilen. Alsdann folgte sogleich der wohl längste und auch klimatisch härteste Ausflug in den Gennargentu, der uns bei nicht gerade südländischen Temperaturen auf neuen Wegen zum Nabel Sardiniens führte. Nach der spätnachmittäglichen Rückkehr vom vormittäglichen Longtrip folgte der zweite Teil der Jubiläumsfeier im Hause von Guide Michele bei allerlei hausgemachten Sardischen Spezialitäten und reichlich eigengekellertem Cannunau. Ein wahrlich erlebnisreicher Jubeltag zu Ehren von Rocking-Sixty-Herry


So lang schon bei den Gamsen,
nun endlich auch sein eigenes Leibele in Händen


Unsüdliches Wetter am Weg zur Preda Liana 
Am Rande des Gennargentu,
dort wo mann besser nicht verlorengehen sollte



In der Asfodelo-Alee

Die Insel am Nabel kitzeln

Ein sardischer Biker in seiner vollen Wintermondur

Amici come prima

Schwedenwetter am Mittelmeer

Einmal rundherum macht den Steinzapfen noch nicht krumm

Am Flumendosa-River
Das anhaltend nordische Wetter lies uns die Bike-Besteigung des höchsten Berges der Insel denn doch als zu prekär erscheinen und so gabs ein Revival am Monte Ferru, dem dem Meer am nächsten liegenden Bike-Berg.
Hatten die technischen Probleme am Schaltwerk und am störrischen FatAlbert an den Vortagen noch tadellos gelöst werden können, war der heutige Schadensfall ungleich defizieler: Martins Gaul brach unter seiner übermäßigen Last buchstäblich in zwei Stücke was für seinen Reiter einen ungeplanten verlängerten Strandaufenthalt zur Folge hatte. Nur Dank bester Vernetzung unseres Guides in der örtlichen Handwerkerschaft, gelang es das Ding wieder einigermaßen  zusammenzuflicken und für den Rest der Woche bei Gange zu halten.


Schnee am Gennargentu:
Flucht ans Meer

Erste noch zögerliche Kontaktaufnahme mit dem Element Meer


Aus die Maus:
mit dem Gig fährt Martin so nirgendwo mehr hin...

..und streckt so seine langen Latschen in die spärliche Sonne

Alle anderen plagen sich entweder lässig-locker...

..oder sturheil mit triefender Nase den Eisenberg hoch

Oben droben erwartet sie eine wunderbare Rundumsicht 


Die Toptruppe am Monte Ferru


Agent Orange mit breiter Schulter mit seiner neuen 160er Stereoanlage


Die Küste der Ogliastra 
Schneehasen nach dem Fellwechsel



Ich und er..

..und wir
Nach der Tour im Agritour:
das übliche späte After-Bike- Gelage 



Teil 2 : Alles sieht man nicht beim ersten Mal....

Nach dem Quartierwechsel ins Touristen-Alcatraz-Telis-Resort und einem für manche Damen unvergesslichen Abend an der Poolbar stand der gefürchtete FREIE TAG am Programm. Während für einen Teil der Mannschaft entweder materialbedingt oder posttraumatisch zwangsläufig ein intramuraler Ruhetag im Camp am Meer außer Frage stand, gelang einem anderen Teil die Flucht und mit Rat und Hilfe der lokalen Bikerszene ein unverhofft exquisiter Freigang auf den Trails im Hinterland von Santa Maria Navarese.

Die Freigänger

Die Postraumatikerinnen und ihr Betreuer

"Mandr es isch Zeit..... amol a Ruha zu gebn"

Trailbesprechung

Ab ins Unterholz

Auf versteckten Wegen immer dem Meer entgegen

Roland dreht seine Stereoanlage voll auf

Paul scoutet

Ein Traumwegele von Uttolo/Baunei
nach Sta.MariaNavarrese

Die Ogliastriker an ihrem freien Tag

Am Abend wieder alle vereint beim Fischeschlemmen
Die nächste Steigerung folgte gleich am nächsten Tag: die Fahrt vom Supramonte di Urzulei hinunter ins einstige Hippyparadies CalaLuna. Wieder eine neue Bikeerfahrung! Wir hätten nie gedacht, daß man Wege mit einem solchen Untergrund mit Fahrrädern befahren könnte und das Ganze auch noch schadlos übersteht.
Die Rückfahrt aus der Bucht im Gummiboot war ebenfalls ein touristischer Höhepunkt der Reise: Zwei Stunden der zerklüfteten, höhlengespikten Küste entlang mit spektakulären Blicken vom Wasser aus aufs Gebiet des berühmten "Selvaggio Blu".

In Fila indiana hinauf in den Supramonte oberhalb von Baunei

Der Trail zog sich anfangs breit durchs Hochland...


..wurde später zusehends grobschottriger...

...verlangte stets die volle Konzentrazion am Bike

..blieb lange auf gleicher Höhe in den Weiten der Steinwüste

Die Bucht schon in Sichtweite...

...wurde der Weg erst recht steinig und steil

Aber unsere Mädls sind heuer trailgamsig gut am Bike

Vom Strand aufs Boot

13 Bikes finden tadellos Platz auf dem großen "Gommone",
Nur Michele bleibt skeptisch,
 lässt sich aber als guter Guide nichts anmerken

Entspannende Seefahrt...
..entlang der unzugänglichen Küste
Die nächste Tour führt uns noch weiter hinein ins menschenleere Gebirge zwischen Urzulei und Dorgali. Nur verwilderte Schweine, Esel und Schafe treffen wir an diesem Tag. Eine faszinierend urige Steinlandschaft mit karger Vegetation und doch blüht und duftet es überall nach Frühling.
Nuraghen und Steingräber zeugen von früherer Hochkultur, in dieser heute nur noch von wenigen hirtenlosen Haustieren bewohnen Gegend.
Die Wege hieroben aber begeistern uns Biker grenzenlos: abwechslungsreich, spaßig und fordernd mit unglaublichen Ausblicken ins weite Bergland: das ist Geländebiken in seiner ganzen Bandbreite!


Parken im Nirgendwo
Auf zu einem neuen Abenteuer

Aufbruch in die Einsamkeit


Einer der raren Flowtrails auf der Insel

Buschbiken

Ich hab Spaß, ich hab Spaß!!
Nichts Bewohntes, soweit das Auge reicht
Heute sind wir die Nuraghier

Flowtrailen ist fast so sexy wie Tangotanzen.



Eviva la Sardegna!!!

Der Tross zieht weiter

La Tomba del Gigante:
da passt unser Paulchen gleich dreimal hinein

Blühende Steine
Ein Baum mit Trump-Frisur


Weglos durch die Steinwüste


Weil dieser Tourentag der wohl beste dieser Reise war,
hier das offizielle Gruppenbild: "Berggams goes Sardinia"

Unsere neuen Fahnenträger

Die Ogliastriker und ihr Guide

Daß dieser Supertrooper-Überdrüber-Tag noch ein kleines Nachspiel haben würde, konnte wohl niemand ahnen, aber ein Schäfchen fühlte sich wohl durch unseren Besuch in seinem Weidegebiet gestört und hat nach seiner Verzehrung in der Dorftrattoria der halben Mannschaft aus Rache eine Nacht am Häusel verordnet, sodaß die Opfer dieser Vendetta am nächsten Tag die letzte Tour gastrointestinal gänzlich entleert antreten mussten.

Diese letzte Tour vom Silanapass hinunter in den Canyon Gorropu war eine großartige Zugabe und als siebte Tour in Folge ein würdiger Abschluß unserer zweiten Bikereise nach Sardinien.

Start 800 Meter über der Schlucht

Für so manch Rekonvaleszenten ideal:
der Downhill schon gleich zum Frühstück 
Aber auch Abrollen macht schnell müde
nach der nächtlichen Revolution im Gedärm



Geröllrollen in seiner ursprünglichsten Form
Ihm kann doch so ein blödes Schaf nichts anhaben:
Paul blieb verschont von der ovinen Vendetta

Unten im Canyon angelangt, ist Wandern angesagt
Schön verteilt, rastet jeder auf seinem Stein



La gola del Canyon Gorroppu
Stonesleeping


Während einige noch die Ruhe am Wasser geniessen durften.... 
..strampelten andere schon wieder vollgas aus der Schlucht 800hm zurück hinauf zum Pass...




...wo dann wirklich Schluß war nach sieben "harten Tagen" 



Wie jedesmal sind wir am Schluß unserer jährlichen Frühlingsbikereise auch dieses Mal der Überzeugung, sowas geht einfach nicht nochmals zu toppen. Aber wie lautet der eingangs erwähnte Grundsatz? "Sag niemals nie!!"
In diesem Sinne sag ich leise "Servus": Danke fürs Dabeisein, bis zum nächsten Ausritt ihr lieben Gamsn.





Die sichtlich "zfriedenen" Tüftel-Gamsn