Auf Entdeckungsreise in Judikarien
Da alle anderen Berggamsler anderweitig beschäftigt waren, sind Andy und ich alleine losgezogen um neue Gegenden zu erkunden. Andy hat sich wieder mal ein gutes Buch zugelegt, das sich mit Touren auf alten Militärwegen des 1.Weltkriegs beschäftigt und darin das Kapitel Judikarien genauer studiert.
So wurde nämlich die Gegend des südwestlichen Trentino rund um den
Idrosee von den Altösterreichern genannt. Hier verlief vor 1918 die Südgrenze des Habsburgerreiches..
Bevor wir aber dorthin kamen, hatten wir uns noch eine Tour, sozusagen auf Halbweg zum Idrosee, vorgenommen, die auch genau an der altösterreichischen Grenze, in
Avio im Etschtal liegt.
1. Von Avio zum Corno della Paura am Monte Baldo
Langer, anstrengender Teeranstieg bis zum Corno della Paura, 1500m über dem Etschtal, dann faszinierende Fahrt auf alten Kriegswegen entlang von tiefen Abgründen und schleißlich ein fordernder Trail bis hinunter zum Castello d'Avio. Ein wahrer Traumtrail, nur hatten wir das Pech, daß wir ihn regennaß vorfanden und er deshalb sehr schwer fahrbar war.
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22 km und 1400 hm stetig und monoton hinauf |
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Am Corno della Paura: naßkalt |
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Spektakuläre Weganlage zur Grenzsicherung, noch gut erhalten |
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Durch Gallerien.... |
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...entlang hoher Mauern... |
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...immer haarscharf am Abgrund... |
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Hohe Kunst des Wegebaus vor mehr als 100 Jahren |
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Heutzutage ist hier außer uns Biker wohl niemand mehr unterwegs |
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Bei schönem Wetter wäre die Aussicht sicher fantastisch |
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Volle Konzentration... |
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...auf naßem Untergrund |
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Unten wars dann wieder trocken |
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Avio, das Schloß und das Etschtal, wo wir sonst ohne Beachtung auf der Autobahn vorbeirauschen |
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Die letzten Meter bis... |
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..zur "Piazza" von Avio |
1450hm; 32 km
2. Vom Idrosee zum Forte Cima Ora
Noch am Abend des 1. Tages sind wir zum Idrosee weitergefahren und am nächsten Tag vom schnuckeligen Camping direkt zur Tour am Westufer des Sees gestartet. Wieder ein langer Anstieg auf Teer im Laubwald auf einem kleinen Sträßchen mit unzähligen Serpentinen.
Oben auf einer Bergkuppe dann die Ruinen eines Forts der italeinichen Grenzbefestigung, von der Natur schon fast zur Gänze überwuchert und verschluckt, machte es auf uns einen beklemmenden Eindruck.
Das Wetter spielte uns auch an diesem Tag einen Streich, während der Auffahrt noch sonnig und schwülwarm, begleitete uns bei der Abfahrt der Regen ins Tal.
Orientierungsprobleme und falsche Wegwahl taten das ihrige um uns die im Buch beschriebene Traumabfahrt zu vermießen.
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Start am See bei schönstem Wetter... |
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....dann 22 km An- und Auffahrt... |
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....und wieder Serpentienen im Wald |
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Beinahe zugewuchert... |
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..versteckt im Buschwald: das Forte Cima Ora |
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Dach des perfekt in den Hügel hineingebauten Bollwerks |
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rast am Dach des Forts: das Unheil naht |
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Unterschlupf in den verfallenen Schutzräumen |
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Im Regen am falschen Weg |
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Überall Trentiner Sommerhäuschen |
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Wieder am See |
1400hm; 48km;
3. Die 136 Tornanti des Monte Stino
Nach den beiden anstrengenden Touren der letzten Tage hab ich mir einen Strandtag gegönnt und habe Andy alleine losziehen lassen, während ich den Tag mit Sohnemann Tomi am See verbracht habe.
Er berichtete von einem wieder sehr langen Anstieg zum Monte Stino auf 1400m, diesmal aber recht abwechslungsreich, erst bis zum Dorf Bondone, dann auf Forstwegen und Singletrails um den Berg, dann von hinten hinauf und, oh Wunder, oben ein offener Rifugio mit einem Teller Pizzoccheri und Hefedoping. Der Spaß auf der mit 136 Serpentinen gespickten Abfahrt war anscheinend begrenzt, weil der naße Boden und die stetige Absturzgefahr dauernde Fahrtunterbrechungen notwendig machten. Ich habs geahnt!
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Diverse Seeblicke während des Uphills |
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Am Trail zur Bocca di Cocca |
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Ziel erreicht |
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Das Beste des Tages |
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Rifugio Monte Stino |
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Der Trail: eigentlich easy, aber naß und ausgewaschen |
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Der Idrosee |
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Eine der 136 tornanti, diese mit Aussicht, die sonstigen im Wald |
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Blick an den Strand |
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Finsherbad im See |
1600hm; 30km; 136xRichtungswechsel.
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