Eine Woche im Tal der Hexen
Mit einem Jahr Verspätung führte uns die heurige Frühlings-Bikereise nach Ligurien, diesmal nicht ins allseits bekannte Finale sondern eine Autostunde weiter westlich bis fast hinunter zur französischen Grenze ins Valle Argentina, einem verwinkelten Tal im Hinterland von San Remo.
20 km schlängelt sich das Tal der Hexen von der Küste bei Taggia entlang einem ungebändigten Fluss bis unter die Ausläufer der Seealpen hart an der französichen Grenze. Ausgedehnte Laubwälder, verlassene Dörfer, verwegene Sträßchen und die stets presenten Spuren vergangener Unwetter prägen die Landschaft.
Hier sagen sich Fuchs und Hase oder wohl eher Wildsau und Wolf gute Nacht. Am ehesten verirrt sich ein Liebhaber von Schnecken in der Pfanne oder ein esoterischer Jogakünstler in diese Gegend, wären da nicht die perfekt gezogenen Trails im Wald versteckt, die das Bikerherz zum rasen bringen.
Zwischen den an den Flanken der unzähligen bewaldeten Bergrücken klebenden kleinen Ortschaften finden sich alte Verbindungsrouten und Muliwege die von den lokalen Bikern in vorbildlicher Weise mit viel Handarbeit von Verfall und Überwucherung bewahrt werden und so ein dichtes Netz von Trails aller Schwierigkeitsgrade entstehen ließ, das in dieser Qualität nicht einmal im berühmt-berüchtigten Finale Ligure zu finden ist.
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Guckst du: ganz links unten nahe San Remo bei Taggia hinein in die Valle Argentina bis Triora |
Zentrum und idealer Startpunkt zur Erkundung des Reviers ist Molini di Triora, tief unten im Tal, zwischen Fluß und Talstrasse eingeklemmt, von engen Gassen und alten Gemäuern geprägt. Der Biker findet hier alles was ein ideales Basecamp ausmacht: einen bikerfreundlichen Albergo mit traditioneller Küche, einige Bars fürs Afterbike-Bierchen, einen Bikeverleih, Shuttledienst und vor allem kompetente und nette Guides, denn ohne Führung wären die vielen Haupt-und Nebentrails trotz Gps ein verhexter Irrgarten
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..täglich bringt uns der Shuttle... |
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...zum Start der Tour |
Das Revier
Die Trails
Der typische Radlweg in der Valle Argentina ist ein Naturtrail ohne viel Baukunst und ebenso abwechslungsreich wie die Gegend selbst: ein ständiger Wechsel von weichem Waldboden und felsigen Rockgardens, nie recht lange flowig, gespickt mit urplötzlich auftauchenden Felsstufen und Wurzelteppichen, erfordert er stets die volle Aufmerksamkeit des Riders.
Auch geht eine Abfahrt nie konstant abwärts sondern ist ein steter Wechsel zwischen Steilstufen, fast ebenen Querpassagen und fiesen, teils nur ganz kurzen, aber auch längeren Gegenanstiegen. So sind die Wege dort auch meist sehr lange und dadurch zusätzlich kräftezehrend. Summa summarum definitiv nur etwas für eher gut trainierte und erfahrene Abfahrer.
Aber seht selbst:
berggams in Argentina
Ein Duzend gut gelaunter Radlgamsn sind also gen Süden gezogen um ein neues Revier zu erkunden, wie immer schön austariert zwischen Weiblein und Männlein, in friedlicher Coexistenz: E-biker mit Biobiker.
Ebenso wieder mit von der Partie waren unsere Fachkräfte für die Finanzen, für Planung& Technik und für die Önogastronomie. Lokal unterstützt wurden wir diesmal von den Gastgebern Luca&Silvia und den Lokalguides Rocco&Alberto. Als Futterstelle fungierte großteils der Albergo Santo Spirito mit seiner sehr empfehlenswerten cucina tipica und seiner guten Auswahl an lokalen Weinen.
Das Drumherum: Flora&Fauna
Nach einem verregneten Mai mit den vielen Genuatiefs hatten wir doch noch richtiges Wetterglück: es wurde nach einem etwas unterkühlten Start eine in Summe sonnige Woche mit idealen Trettemperaturen. Der Frühling war gerade rechtzeitig so richtig in Schwung gekommen und so ergab sich am Wegesrand so manch faszinierendes Erleben einer Landschaft in Vollblüte, nicht nur in Meeresnähe sondern auch hochoben auf der AltaVia.
Mindestens genauso wichtig: das Aprebiking
Hey,
AntwortenLöschenguggs du hiar:
https://youtu.be/U0E8cG-zjaI